Fußfragment eines Römers aus lichtgrünem Glas, Fußansatz aus Spiralfaden erkennbar, der Rest der Wandung ist mit zwei Beerennuppen dekoriert, stark korrodiert und irisiert.
Wie intakte, überlieferte Beispiele belegen, dürften ursprünglich zwei versetzte Reihen mit je vier Beerennuppen den Hohlschaft geschmückt haben, darüber erhob sich die gebauchte Kuppa. Die auffälligen oberflächlichen Verfallsspuren stammen von den Salzen und der Feuchte des Erdreichs, aus dem dieser Bodenfund zutage kam. Er gehört zu einem Konvolut mit Scherben aus dem Potsdamer Stadtschlosskanal, das 1988 vom Museum für Ur- und Frühgeschichte geborgen und dem Potsdam Museum übergeben wurde. Römer waren im ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert weit verbreitet. Die aufgelegten Beerennuppen verwiesen auf ihre Funktion als Weinglas. Als Hersteller kommen die königlichen Glashütten in Grimnitz oder die Chorin infrage, aus denen zahlreiche Hohlgläser in dieser lichten Farbe überliefert sind und die den brandenburgisch-preußischen Hof mit Trinkgläsern belieferten. [Verena Wasmuth]